Klagenfurter Ruderverein Albatros

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Geschichte

Gründung anno 1880

RV Yokokohama Gründungsprotokoll

Gegründet wurde der RV-Albatros - unter dem Namen Yokohama - am 11. September 1880.

Die elf Gründungsmitglieder waren die Herren

Josef Billicsich
Max Billicsich
Rudolf Czech
Ferdinand Hahn
Anton Hribernig
Karl Lexer
Karl Morandini
Roland Mully
Scipio Mully
Eugen Ritter v. Platzer (1. Obmann)
Wilhelm Rassmann

RV Albatros - früher Mitgliedsausweis


Als Initiator der Gründung gilt Roland Mully, der schon in den siebziger Jahren des vor-vorigen Jahrhunderts auf dem noch stillen See ruderte.

Für die Unterbringung der Boote standen zunächst die damaligen 'Maurer-Bootshütten' zur Verfügung.

1881 wurde auf einer von der Südbahn gepachteten Parzelle am Nordufer der Klagenfurter Bucht ein neues Bootshaus errichtet.

Baukosten: 350 Gulden

1921-1930

Die Nachkriegsjahre

Nach den schweren Kriegsjahren und der Zeit des Abwehrkampfes entwickelte sich der Rudersport im Vergleich zur Vorkriegszeit gewaltig.

Auf den Kärntner Seen wurden wieder alle Regatten durchgeführt; es nahmen in zunehmendem Maße nicht nur einheimische Vereine, sondern auch Mannschaften aus den Nachbarländern Italien, Jugoslawien, Deutschland, der Tschechoslowakei, aber auch aus England teil.

Diese Internationalisierung des Rudergeschehens stellte erhöhte Anforderungen an die Sportler des RV-Albatros, die durch großartige Leistungen auch auf auswärtigen Regattaplätzen gegen starke Konkurrenz zu bestehen wußten.

Der Wörthersee rückt näher an die Stadt

Militärschwimmschule

Nicht nur die beiden Klagenfurter Rudervereine belebten die Ostbucht des Wörthersees, sondern auch die - 1931 abgebrannte - Militärschwimmschule.

Dies und die verkehrsmäßige Erschließung machten den See für die Klagenfurter Bevölkerung attraktiver und brachten ihn näher. Viele neue Badehäuser entstanden am Nordufer des Sees zwischen Klagenfurt und Krumpendorf.

Auch der RV-Nautilus plante schon in dieser Zeit (1927), in unserer Nähe ein Bootshaus zu errichten. Durch diese baulichen Veränderungen war der Ruderbetrieb beeinträchtigt. und so entschloß man sich, den Regattaplatz in die Veldnener Bucht zu verlegen (14 Jahre lang, von 1926 bis 1939).

1925 wurde der 28. Rudertag zum ersten Male in Klagenfurt abgehalten, was die Bedeutung der beiden Klagenfurter Rudervereine unterstrich.

Vergrößerung des Vereinsgeländes

In der Vollversammlung 1927 erfolgte die Beschlußfassung für einen weiteren Grundkauf, der unser Vereinsgelände auf die heutigen Ausmaße brachte. Die Kosten in der Höhe von ATS 40.000,- (heute EURO 2.906,91), vorfinanziert durch einen Kredit der Kärntner Sparkasse, wurden ausschließlich von den Mitgliedern getragen.

Die Anzahl an Mitgliedern wächst

In diesem Jahrzehnt verzeichnete der RV-Albatros mit 318 'Albatriden' und 20 Ruderschülern die bis dahin höchste Mitgliederzahl.

Siegestafel

Auch die Siegestafel weist 40 Siege und 34 zweite Plätze aus, die bei den diversen Regatten suf den Kärntner Seen, sowie in Wien, Gmunden und auf dem Starnberger See errungen wurden. Von 1920 bis 1927, also achtmal, wurde die Meisterschaft von Kärnten im Einer dem RV-Albatros zuerkannt. Paul Bombig konnte 1922 bei der Österreichischen Meisterschaftsregatta in Wien den Meistertitel im Einer erringen.

1931-1940

50-jähriges Vereinsjubiläum / 100. Sieg errungen

Das für das Jahr 1930 vorgesehene 50jährige Vereins-jubiläum wurde auf 1931 verschoben und am 26. Juli festlich begangen.

Hermann Kubik, der bei der 46. Wiener Ruderregatta am 14. Juni 1931 einen Sieg im Einer erringen konnte und damit dem RV-Albatros den 100. Sieg in der Vereins-geschichte einbrachte, wurde im Rahmen der Veranstaltung geehrt.

Zu Beginn dieses Jahrzehnts wurden die sportlichen Aktivitäten weiter ausgebaut. 1932 nahm Kubik aufgrund seiner Erfolge an der deutschen Meisterschaftsregatta teil und wurde gegen starke Konkurrenz Dritter. Der RV-Albatros war hierbei das erste Mal auf einer deutschen Meisterschaft vertreten

Die wirtschaftliche und politische Situation der dreisiger Jahre bis zum Beginn des Zweiten Weltkrieges hatte ihren Einfluß auf das Vereinsgeschehen. Wurden im Jahre 1931 noch sechs Regatten im In- und Ausland beschickt, war es 1937 nur noch eine Regatta, an der unser Verein teilnahm.

Der RV-Albatros hat immer seine unpolitische Haltung betont und sich nie um die politische Einstellung seiner Mitglieder gekümmert. Dennoch fanden die Vollversammlungen unter Polizeiaufsicht statt.

1933 ging Jakob Strauss, der Haus- und Bootsmeister des Vereines, nach 25jähriger Tätigkeit in Pension. 1935 wurde zusammen mit dem RV Nautilus eine Werbefahrt im Lendkanal veranstaltet, die mit 19 Booten und 50 Ruderern ein eindrucksvolles Bild bot.

Hermann Kubik - erster Albatride dei Olympischen Spielen

Aufgrund ihres Erfolges bei der 2. Österreichischen Staatsmeisterschaft 1936 im Doppelzweier wurde die Renngemeinschaft RV-Albatros / Donauhort mit Kubik und Moser vom Olympischen Komitee zur Teilnahme an den 11. Olympischen Spielen in Berlin entsandt.

Leider ist es ihnen nicht gelungen, ins Finale zu kommen, dennoch ist es wert erwähnt zu werden, daß Hermann Kubik als erster Albatride an einer Olympiade aktiv teilnahm.

1938 brachte anläßlich der 14. Wiener Herbstregatta dem RV-Albatros den ersten Achtersieg mit der Mannschaft Traunig, Christl, Zlodej, Gratze, Treven, Stöffler, Werner, Saria und Steuermann Raminger.

Damenriege gegründet

Wiederholt wurde in diesen Jahren versucht, eine Damenriege zu Gründen, aber erst nachdem Wien, Steyr, Leoben und der RV Nautilus vorangegangen waren, wurde 1938 das Frauenrudern mit acht Frauen und Mädchen aufgenommen; auch ein Damenbad wurde errichtet.

Erste Erfolge der Damenriege

1939 konnten die jungen Albatros-Damen bei der 14. Kärntner Ruderregatta in Velden im Doppelvierer mit Steuerfrau (Christl, Baar, Blaas, Steuerfrau Filley) den ersten Frauensieg erringen.

Nach Kriegsausbruch

Nach dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges nahm der RV-Albatros zwischen 1939 und 1940 nur mehr an drei Regatten teil, wobei in erster Linie die männliche Jugend und die Damenriege Rennen bestritten.

Erfolge

Insgesamt konnten in diesem Dezennium bei einer Beteiligung an 30 in- und ausländischen Regatten 37 Siege und 19 zweite Plätze errudert werden.

1941-1950

Albatriden führten Kärntens Rudersport an die Spitze

Die negativen Einflüsse der Kriegsgeschehnisse wirkten sich vor allem auf den Sportbetrieb aus. 35 Mitglieder befanden sich im Kriegseinsatz, so daß der Ruderbetrieb hauptsächlich durch Jugendliche aufrecht erhalten werden konnte.

Das Bootshaus, die Boote, der Molo mit der Brücke litten unter zum Teil zweckentfremdeter Verwendung (Lagerung von Wehrmachtsgut, Gaufilmstelle, Wehrmachts-Apothekendepot). Auch der neue Haus- und Bootswart Roller kam erst nach 1946 aus dem Krieg zurück. Vereinsgelände und Bootshaus waren ohne Aufsicht. Roller blieb bis 1950 und wurde von Raimund Aspernig abgelöst. An Aufräumungsarbeiten und Reparaturen konnte erst nach dem Kriegsende 1946 gedacht werden, nachdem die Beschlagnahmung der Vereinsgeländes durch die britische Besatzungsmacht aufgehoben wurde.

Der Ruderbetrieb wird wieder aufgenommen

Regatten fanden auf der Strecke zwischen Krumpendorf und Klagenfurt/See statt. Hervorragende Vierer- und Achter-Mannschaften bildeten sich und brachten Kärnten an die Spitze des österreichischen Rudersports.

Ruderer, die damals besondere Leistungen erzielten
(Reihung nach Siegen)

Karl Sitter (25) Vinzenz Oman (14)
Leo Marhl (21) Hermann Kubik (13)
Theodor Obrietan (20) Siegfried Auer (12)
Günther Huber (20) Franz Raspotnik (12)
Walter Stöffler (17) Siegfried Trauner (11)
Franz Frauneder (16) Erwin Bittmann (10)


Der legendäre Albatros Achter: K. Sitter, T. Obrietan, F. Frauneder, L. Mahrl,
W. Stöffler, S. Hobisch, G. Huber, V. Oman, Stm. Riedl

19 Mitglieder, die aus dem Zweiten Weltkrieg (1939 - 1945)
nicht mehr zurückkehrten

Walter Bergmann Sepp Czech Senta Eberl
Hans D. Hehring Willi Kollegger Dr. Richard Losert
Emil Mauch Dr. Kurt Messiner Richard Neubauer
Gerhard Platzer Hans Sammereyer Hans Scheib
Simon Schmalz Franz Smolle Bertl Sommer
Hans Stiefler Heinz Streubel Reinhard Traunig
Erhard Wieltschnig    

Renngemeinschaftsachter erreichte 4. EM-Platz in Mailand

Für die Olympiade 1948 in London wurden zwei Regatten zu Qualifikationsrennen bestimmt. Bei der 60. Großen Internationalen Wiener Ruderegatta siegte der Albatros-Vierer mit G. Huber, Hudelist, Marhl, W. Huber und Steuermann Zlodej vor der Nautilus-Mannschaft. Beim neuerlichen Aufeinandertreffen der beiden Vierer-Mannschaften im Rahmen der Kärntner Internationalen Ruderregatta siegten die Nautilianer und wurden zur Olympiade entsandt.

Nachdem der Meisterschafts-Achter - eine Renngemeinschaft der Rudervereine Albatros und Nautilus - von Sieg zu Sieg eilte, meldete 1950 der Österreichische Ruderverband die Teilnahme dieser Mannschaft mit Oman, G. Huber, Hobisch, Stöffler, Marhl, Frauneder, Obrietan, Sitter und Steuermann Riedl an der Europameisterschaft in Mailand. Die Klagenfurter Ruderer erreichten gegen härteste Konkurrenz hinter Italien, Dänemark und England einen hervorragenden vierten Platz. Dr. Schlatzmüller war der verdienstvolle Trainer der Albatros-Mannschaft als auch der Renngemeinschaft Albatros / Nautilus.

In der Zeit zwischen 1941 und 1950 konnten 55 Siege und 25 zweite Plätze errungen werden. Der RV-Albatros nahm an Regatten in Kärnten, Wien, Bled, Mailand, Rom, Venedig, Breslau und Berlin teil.

1951-1960

Generationswechsel und ausgezeichnete Jugendarbeit

Einerseits dokumentierte sich das achte Jahrzehnt des Vereinsbestandes durch einen Generationswechsel, der in Ehrungen und Auszeichnungen zahlreicher Mitglieder für 40-, 50-, und 60jährige Mitgliedschaft seinen Ausdruck fand:

H. Bergmaier A. Gottwald F. Hasslacher
Dr. Jobst Dr. Kaiser Dr. Kuchinka
Dr. Lakomy H. Mayerhofer Dr. Messiner
Dr. Neuner Dr. Novak A. Rizzi
Prof. Sliutz Dr. Ing. Tazoll F. Weissenbacher
H. Wonasek A. Wozonig  

andererseits durch enorme sportliche Erfolge der Jugend, die von Dir. Schlatzmüller, F. Jaritz und F. Zlodej hervorragend betreut wurde.

200. Sieg in der Vereinsgeschichte

1952 wurde unter Vorsitz des Ruderseniors Dr. Kopper ein eigener Kärntner Regattaverband gegründet, dem die vier Kärntner Vereine angehörten. Der Landesverband übernahm Belange des Rudersports und veranstaltete die Regatten in Kärnten.

Im selben Jahr konnte unser Renngemeinschafts-Vierer in Bled den 200. Sieg in der Vereinsgeschichte gegen sechs Gegner erringen.

Das Jugendrudern zeigte in diesen Jahren eine erfreuliche Aufwärtsentwicklung, die sich durch erhöhte Teilnehmerzahlen an den diversen Rennen, Jugend- und Stilruderwettbewerben dokumentierte.

Der RV-Albatros beteiligte sich außer an den Regatten in Wien und am Wörthersee auch an der Euopameisterschaft 1951 in Macon (Frankreich), sowie an Regatten in Essen, Mannheim, Bled, Lecco und Triest. Es konnten 67 Siege und 23 zweite Plätze verbucht werden


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